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Nachfolgende Risszeichnung wurde für PERRY RHODAN angefertigt und ist als Datenblatt im Report 441 PERRY RHODAN-Heft 2572 der Erstauflage erschienen.

Die Verwendung der Zeichnungen auf einer eigenen Homepage ist nur mit Genehmigung des Zeichners, des Verlages und unter Benennung der Bezugsquelle und des Copyrightinhabers gestattet. Verlinkungen sind nur auf die Originalquelle zulässig.

»Abdruck« auf dieser Website mit freundlicher Genehmigung der Pabel-Moewig Verlag KG.






VARIO-1000
Pseudovariable Kokonmaske (PVK-Maske)


Die VARIO-1000 samt ihren pseudovariablen Kokonmasken (PVK-Masken) wurden gemeinsam von USO und TLD entwickelt und in Quinto-Center fertiggestellt. Ursprünglich war daran gedacht, sie als Infiltrationseinheiten bei der Terminalen Kolonne TRAITOR einzusetzen – in tar-nenden Kokonmasken von Mor’Daer oder Ganschkaren. Das Risiko, dass ihre wahre Natur aufgedeckt werden könnte, wurde jedoch als zu hoch bewertet.
Die biopositronischen »Roboter« der VARIO-1000-Serie basieren weitgehend auf ihrem Vorgängermodell VARIO-500, sind jedoch an die Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz angepasst. In sie sind die mit diversen »Sonderbauten« der Posbis gemachten Erfahrungen eingeflossen. Vor allem eine charakteristische Bestrahlung des Zellplasmas im ultrahochfrequenten Bereich des hyperenergetischen Spektrums hat diesen Qualitätssprung begünstigt.
Zum Einsatz kamen die drei VARIO-1000 im Stardust-System: Sie erreichten Aveda am 9. November 1346 NGZ, kurz bevor die Teletrans-Weiche nach der 88-Tage-Frist am 13. November um 22.39 Uhr Terrania-Standardzeit den Betrieb einstellte. An diesem Stichtag waren rund 804 Millionen Menschen vom Sol- ins Stardust-System gewechselt.
Die drei Matten-Willys Ducy, Uwan und Krif sollten die langfristige Betreuung der in einer – zu errichtenden – geheimen Biostation untergebrachten Kokonmasken wie auch des zugeteilten VARIO-1000 selbst übernehmen. Eine Aufgabe, für die sie besser geeignet waren als die zuvor ausgewählten TLD-Agenten, die zwar ebenfalls ins Stardust-System gewechselt waren, aber nur als Notfallersatz dienten, sollte etwas schiefgehen. Vergleichsweise kurzfristig hatte es diese Än-derung des ursprünglichen Plans gegeben.

Viele Komponenten bei den VARIOS wie auch ihren Kokonmasken kommen in ähnlicher Weise auch bei den SERUNS zum Einsatz, sodass solche Monturen der Ersatzteilbeschaffung dienen können. In beiden Fällen gab es im Laufe der Zeit eine ganze Reihe von Weiterentwicklungen und Verbesserungen, die beispielsweise Perry Rhodans Galornenanzug sowie Mohodeh Kaschas Einsatzkombination zum Vorbild hatten, aber auch uralte Erkenntnisse, wie sie die Haluter in ih-ren roten Kampfanzügen zum Einsatz brachten – unter anderem Molekülwandler, die das Anzugmaterial in eine stahlfeste Rüstung verwandeln, sowie Mikro-Materiewandler, die aus beliebigen Grundstoffen atembare Gasgemische oder trinkbare Flüssigkeiten aufbereiten können.
Die Kokonmasken ermöglichen es dem zweiteiligen, grob ellipsoiden VARIO-Grundkörper, seine robotische Natur nahezu perfekt zu verbergen. Scanner mit entsprechender Tiefenwirkung werden durch Manipulation ihrer elektronischen und positronischen Auswertungssysteme daran gehindert, die Abweichungen in der Organ- und Skelettstruktur bzw. den eigentlichen Grundkörper zu erkennen.
Im Stealth-Betrieb – also bei Verzicht auf Tastung, Schutzschirm und Gravo-Pak sowie der Fortbewegung nur mittels der mikrohydraulischen Systeme – können die meisten bekannten Detektoren erst die Rest-Streustrahlungsemissionen nachweisen, wenn sie sich bereits durch das Gewebe der Maske dem Grundkörper angenähert haben. Ein überlagernder HÜ-Schirmerzeuger im Leerlauf, wie ihn der VARIO-500 in den ersten Jahrhunderten seiner Existenz noch zur Tarnung mitführte, ist nicht notwendig.
Im feldenergetischen Betrieb kann die Kraftentfaltung mit der eines Haluters verglichen werden; die Lauf-Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 km/h, die maximale Fluggeschwindigkeit beim Einsatz des Gravo-Paks wie bei einem SERUN ca. 500 km/h.

Bei den PVK-Masken handelt sich um äußerlich von einem Menschen nicht zu unterscheidende, vegetativ lebende Hüllen. Sie können bis zu einem gewissen Grad eine natürliche Alterung simulieren. Selbstverständlich sind die Geheimstationen der VARIOS so ausgestattet, dass das Äußere modifiziert oder komplett neue Masken hergestellt werden können. Ein VARIO kann in relativ kurzer Zeit die Kokonmaske wechseln und somit neue Identitäten annehmen. Sie werden daher als »pseudovariabel« bezeichnet.
Der Ein- und Ausstieg des VARIO-Grundkörpers erfolgt über den Brustzugang, zwei weitere keinere Zugänge in den Unterarmen der Kokonmaske nahe der Handwurzel ermöglichen den Einsatz der Unterarmwaffen – alle verfügen über je ein biologisches Verschlusssystem und einen inneren Magnetverschluss.
In weiten Bereichen entsprechen die Kokonmasken in Zellform, Zellanordnung, Adernetz, Muskeln und etlichen inneren Organen einem humanoiden Lebewesen. Die Lungen sind allerdings nach dem Vorbild irdischer Ornithoiden als offenes Röhrensystem gestaltet, um das im Vergleich zu einem Menschen geringere Organvolumen zu kompensieren. Die individuell für die Maske gefertigten Implantate verbleiben in der Maske – hierzu zählen neben den optischen und akustischen Sensoren auch die mit dem rudimentären Nervensystem verbundenen neuronalen Schnitt-stellen oder die Skelettandockpunkte.
Innerhalb der Maske fährt der VARIO den Ortungskopf und die tentakelförmigen Extremitäten aus und dockt statisch kraftschlüssig an die entsprechenden Skelettimplantate der Maske an – das Brustwirbelimplantat im Rücken, das Beckenimplantat, die innere Schädelhinterwand sowie die anatomisch der jeweiligen Maske angepassten Knochenstrukturen samt ihren Motoriken von Händen und Füßen. Die Andockpunkte werden magnetisch ausgerichtet und verfügen über eine Adhäsionsverstärkung; über sie als Datenschnittstellen werden im Schädel, Rücken und Becken die Balpirol-Halbleiter der Nervenimpulsanschlüsse angesprochen.
Schlüpft der VARIO-Grundkörper in eine Maske, wird diese biologisch autark – die Atmung zur Sauerstoffversorgung setzt ein, das Herz schlägt und die übrigen inneren Organe stehen zur Nahrungsaufnahme sowie -verarbeitung bereit.
In die Muskeln sind ähnlich wie bei einem SERUN haardünne Polymergel-Spiralfasern integriert. Sie wirken muskelverstärkend und simulieren bei Bedarf sogenannte »smarte« Bindegewebseigenschaften, die einen beliebigen Wechsel von weich zu panzergleicher Festigkeit ermöglichen. Letzteres beinhaltet beispielsweise die lokal steuerbare Verhärtung bei auftretenden Druckimpulsen: je intensiver der Druck bzw. schneller die Druckänderung, desto härter. Die Nanofaser-Verstärkungen minimieren auch Gewebeschäden beim vollen Einsatz des VARIOS.
Zehntausende Mikrokammern beinhalten dezentralisierte Depots für bakterienkleine Nanoroboter, die in die vielfältigen Funktionsprozesse eingebunden sind oder sie überhaupt erst ermöglichen. In Verbindung mit Medikamenten-Depots wirken sie entstandenen Gewebeschädigungen entgegen und analysieren bzw. neutralisieren bei Bedarf die meisten Toxine.
Die zugrunde liegende Technik – vor allem mit Blick auf Regeneration, Aufbereitung, Ver- und Entsorgung – beruht auf einem inzwischen erstklassigen Verständnis der Neukonfiguration anorganischer und organischer Moleküle, der sanften Trennung und Rekombination von Verbindungen auf engstem Raum in nanorobotischen Mikro-Clustern nach Art lebender Zellgruppen sowie der vollständigen Vernichtung durch Ausscheidung oder Desintegration giftiger Reststoffe. Über die vielfältigen Nanoroboter kommen bei der Wiederaufbereitung chemische, physikalische wie auch bakterielle Prozesse zum Einsatz, in einigen Fällen auch solche auf hyperenergetischer Basis.
Neben den »fest programmierten« Basiseinheiten gibt es solche, die den jeweiligen Soll-Anforderungen angepasst werden können. Darüber hinaus lassen sich in einer Reihe von »Nano-fabriken« bei Bedarf solche von ganz spezifischer Struktur und Aufgabe herstellen – quasi ein pseudolebendiger Produktionsprozess, der in gewisser Weise analog dem von weißen Blutkörperchen oder vergleichbaren Antikörpern im menschlichen Organismus zu sehen ist.

Grundsätzlich ist ein VARIO auch »unverhüllt« uneingeschränkt einsatzfähig. Für einen solchen »Nackteinsatz« werden im Grundkörper zwei viergliedrige Handaufsätze und zwei dreigliedrige Fußaufsätze mitgeführt, die zusammengefaltet nur ein kleines Volumen beanspruchen. Nur unter dem Mikroskop offenbart sich die Oberflächen-Feinstruktur des VARIO-Grundkörpers in Form metallischer Minischuppen. Die nahezu perfekte Schmutz abweisende Wirkung wird hierbei wie bei einem SERUN durch eine Oberflächenaufrauung im Mikrobereich erzielt – es kommt zu der Ausnutzung eines Phänomens, das der terranischen Wissenschaft als »Lotos-Effekt« bekannt ist: Die winzigen Zacken bedingen, dass jede Art von Verschmutzung quasi von alleine abrinnt, selbst wenn es sich um aschedurchsetzten zähen Honig handeln sollte. Darüber hinaus ermöglicht eine Spezialbeschichtung mit den chromatovariablen Mikropixeln eines Komposit-Verbundstoffs einen rein chemisch-physikalischen »Chamäleoneffekt« zur Tarnung.
Der VARIO-Grundkörper ist für das Anbringen optionaler externer Systemerweiterungen ausgelegt, die Verankerung erfolgt mittels Adhäsionsverstärkung über die Kontaktflächen, mit denen der Grundkörper an das Wirbelsäulenimplantat andockt. Im Rückenbereich steht ein externer Feldleiteranschluss zur Verfügung.

Mit der Grundkörper-Standardkonfiguration können nur humanoide Kokonmasken mit der Körpergröße von mindestens 1,80 Meter getragen werden. Kleinere Masken erfordern ein verkürztes Austausch-Beckensegment, bei dem auf den Moduleinschub des Notfall-Lebenserhaltungssystems mit der Backup-Herz-Lungenfunktion verzichtet wird; ebenfalls erforderlich sind verkürzte Arm- und Beintentakel. Je nach Größe und Form der Maske liegt ihre Masse zwischen 50 bis 80 Kilogramm, sodass sich eine Gesamtmasse im Bereich von 100 bis 130 Kilogramm ergibt.
Bei Inaktivität hängen die PVK-Masken vollständig angekleidet und ausgerüstet an Spezialhalterungen innerhalb einer geheimen Biostation und werden von deren Lebenserhaltungssystem versorgt; sie erhalten über einen externen Blutkreislauf den nötigen Sauerstoff, Vitamine, Mineral- und Nährstoffe und geben alle Ausscheidungen auch über dieses System ab.
Selbstverständlich kann auf die erweiterten Möglichkeiten eines von der Kokonmaske getragenen SERUNS oder vergleichbarer Ausstattungen zurückgegriffen werden. Spezialhandschuhe und Stiefel-»Gamaschen« gestatten beispielsweise mit ihren extrem verästelten »Mikrohärchen« einen außergewöhnlichen Hafteffekt vergleichbar Geckofüßen – Haftlamellen an der Unterseite der Zehen weisen zahlreiche, mikroskopisch kleine, pinselförmig aufgeraute Hornborsten auf, die eine Fortbewegung sogar an Zimmerdecken oder senkrechten Glasscheiben ermöglichen.

Zwei Tarnidentitäten eines VARIO-1000 sind inzwischen bekannt – nämlich die von Duncan Legrange sowie seines »Sohns« Sean Legrange, Anfang 1463 NGZ amtierender Verteidigungs-minister der Stardust-Union. Die geheime Biostation dieses VARIOS befindet sich in einem Felsmonolith auf der Thendor-Halbinsel, westlich der Alongo-Bay, mehrere hundert Kilometer vom Ashawar-Delta und Stardust-City entfernt.

Legende:

01. Display mit Knochenaufbau der PVK-Maske
02. PVK-Maske auf Wartungstisch
03. Lebenserhaltungssystem der Biostation, daneben Wartungswerkzeuge
04. VARIO-1000 im »Nacktmodus«
05. Holotank; zeigt Organaufbau der PVK-Maske
06. leerer Schädel für Ortungskopf des VARIO-1000
07. Rückenmark
08. Herz
09. Milz
10. Harnröhre von Niere zur Blase
11. Venen des Blutkreislaufs
12. Anschlussstecker für Notfall-Lebenserhaltungssystem
13. Blase
14. Hoden
15. kompakter Verdauungsapparat (ausklappbar)
16. Körpersack für VARIO-1000
17. Niere
18. Lungen
19. Arterien des Blutkreislaufs
20. Luft- und Speiseröhre, dehnbar für Passage des Ortungskopfs


Hinweis: Der VARIO-1000-Grundkörper ist als Risszeichnung in PERRY RHODAN-Heft 2571 erschienen.

© Zeichnung: Michel Van, Holger Logemann; Text: Rainer Castor
Die Homepage der PERRY RHODAN-Risszeichner: www.rz-journal.de